Einsatz für sichere Entsorgung von Batterien
Karle News – April 2023 Ausgabe Nr. 14
Immer wieder kommt es durch falsch entsorgte Batterien zu gefährlichen Bränden.
In den letzten Jahren hat sich die Zahl der verbauten Lithium-Batterien mehr als verdreifacht. Sie sind in zahlreichen Alltagsgegenständen wie Smartphones, E-Bikes oder Elektrowerkzeugen zu finden. Neben ihren Akkus haben diese Konsumgüter eine weitere Gemeinsamkeit: Sie sind nicht für die Ewigkeit konzipiert. So landen viele davon bereits nach wenigen Jahren im Abfall. Ein brandgefährliches Problem, das Stephan Karle (SK) schon lange Zeit ein Dorn im Auge ist.
Stephan Karle macht sich für die Batteriefreiheit von Abfällen stark.
Unsachgemäß entsorgte Batterien gehen regelmäßig in Flammen auf und die Zahl der Brände nimmt zu. War auch die Karle Gruppe bereits betroffen?
SK: Leider ja: Der jüngste Großbrand ereignete sich im Herbst 2022. Bei unserer Schwesterfirma Süd-Rec in Illingen sorgte ein Batterie-Fehlwurf für ein verheerendes Feuer, das einen dreizehnstündigen Feuerwehreinsatz nach sich zog. Dabei entstand ein Schaden in Höhe von einer Viertelmillion Euro. Ein Betrag, der wehtut. Zumal er dem Selbstbehalt unserer Versicherung entspricht und wir somit auf den Kosten sitzengeblieben sind.
Ein Selbstbehalt in Höhe von 250.000 Euro hört sich nach einer ungewöhnlich hohen Summe an.
SK: Nicht in der Recyclingbranche. Deutschlandweit gibt es nur drei Versicherungen, die überhaupt noch bereit sind, Verträge mit Recycling-Unternehmen einzugehen. Brände spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Das Problem ist also weitgehend bekannt. Wieso tut keiner etwas dagegen?
SK: Eigentlich ist die Sache klar: Gesetzlich ist geregelt, dass Batterien und batteriehaltige Geräte getrennt erfasst werden müssen. Hier greift die sogenannte Produktverantwortung von BattG und ElektroG. Leider werden auf den etablierten Wegen nur ca. 30% der Batterien erfasst. Ganz konkret bedeutet das: Die übrigen 70% der Altbatterien werden unsachgemäß entsorgt und tauchen in allen Abfallströmen auf. Da gehören sie aber auf keinen Fall hin!
Was genau passiert, wenn eine handelsübliche Batterie in Brand aufgeht und warum ist das so gefährlich?
SK: Die Zwischenschicht der Batterie wird entweder bereits auf dem Transportweg zu uns oder im Sortierprozess beschädigt. Daraufhin zündet die Batterie mit einer über 1.000 Grad heißen Gaswolke durch. Solche Temperaturen erreicht beispielsweise ein Schweißbrenner. Man kann sich ausmalen, was dies in der Nähe einer Person oder – noch schlimmer – in der Hand eines Sortierers bedeutet: Schwere bis lebensgefährliche Verbrennungen und Verletzungen sind die Folge. Bei betroffenen Fahrzeugen oder Anlagen kommt es zu schweren, großflächigen Bränden. Das ist aktuell das größte Problem der Recyclingindustrie. Es ist höchste Zeit, dass wir es angehen und Lösungen schaffen.
Ein Vorhaben, das auch andere bereits in Angriff genommen haben…
SK: Ja, doch es ist noch längst nicht genug passiert und unser Schmerz wird immer größer. Deshalb planen wir einen großen Strauß an Maßnahmen: Wir betreiben Aufklärung und weisen in unseren Betrieben überall deutlich auf die Möglichkeit der unkomplizierten, getrennten Entsorgung hin. Tauchen Batterien in anderen Abfallströmen wie E-Schrott, Schrott oder Gewerbeabfällen auf, werden wir konsequent sein: Wir müssen unsere Kunden zwingen, die Batterietrennung mit größter Sorgfalt vorzunehmen. Andernfalls ist es nur eine Frage der Zeit, bis das nächste große Feuer die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Nachbarn gefährdet.
Wie sehen diese Pläne im Detail aus?
SK: Durch Interviews wie dieses hier und Schreiben an alle Beteiligten wollen wir das Bewusstsein der Menschen für das Thema Batterien schärfen. Mit auffallenden Hinweisschildern und betreuten Sortierstationen an unseren Standorten geht es weiter. Auch unsere Annahmekriterien und AGBs werden überarbeitet. Businesskunden müssen eine Batteriefreiheitserklärung unterschreiben, wenn sie auch künftig bei Karle Recycling entsorgen wollen. Bei Verstößen werden wir die Kosten für Nachsortierungen weitergeben oder die Annahme der Abfälle ablehnen. Ich sage es deutlich: Genau sortieren muss günstiger sein, als falsch sortierte Abfälle abzugeben. Nur wenn unser Schmerz bei den Abfallerzeugern ankommt und es dadurch zu einer Bewusstseins- und Verhaltensänderung kommt, kann das atterieproblem langfristig und dauerhaft gelöst werden.
Batterien und Akkus müssen getrennt gesammelt werden.
Karle Recycling GmbH
Friedrich-Scholer-Str. 5
70469 Stuttgart
Wertstoffhof Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 7:30 – 16:00 Uhr
Großwaage am Hauptgebäude:
Mo – Fr: 7:00 – 18:00 Uhr
Sa: 7:00 – 13:00 Uhr
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