Die Wirtschaftsministerin des Landes im Recyclingpark Neckartal

Im Rahmen ihrer Sommertour führte der Weg von Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am 19.8.2020 in den Recyclingpark Neckartal. Unter der inhaltlichen Ausrichtung „Umweltschutz, CO2-neutrale Produktion und Recycling: Baden-Württembergs Wirtschaft auf dem Weg zur nachhaltigen Produktion“ gab es vor Ort viel zu besprechen.

„Allein die Anfahrt hierdurch ist schon sehr beeindruckend“ waren die ersten Worte, die Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Eintreffen im Recyclingpark Neckartal sagte. Verständlich, ist der Standort doch ideal im ehemaligen Lauster-Steinbruch gelegen. Und es sollten noch weitere spannende Eindrücke folgen. Im Rahmen der Sommertour besucht die Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg verschiedene Unternehmen und Institutionen, die sich im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit engagieren. So lag es nahe, den neueingerichteten Recyclingpark Neckartal zu besuchen, in dem die mittelständischen Familienbetriebe Degenkolbe Recycling, eine Beteiligungsgesellschaft von Karle Recycling, und Fischer Weilheim ab sofort zentrumsnah Recycling betreiben.

Gleichzeitig wird nun Fischer Weilheim am Standort aktiv. Das Traditionsunternehmen aus Weilheim ist Spezialist für die Entsorgung und Wiederverwertung von mineralischen Abfällen und bringt diese Expertise nun im Stadtgebiet Stuttgart ein. Mit einem der ersten elektrisch betriebenen Betonbrechern weltweit wird in Zukunft direkt im Recyclingpark Neckartal aus Betonabfall hochwertiger Recyclingschotter produziert. Auch hier werden Transportwege und somit Emissionen im Stadtgebiet drastisch reduziert. Außerdem entlastet das die ohnehin stark beanspruchten Deponien und schont die Abbaugebiete für neues Baumaterial. Neben der Produktion von güteüberwachtem Recycling-Schotter erfolgt am neuen Standort die Zwischenlagerung von Bodenaushub zur Beprobung und der anschließende Transport an dafür geeignete Verwertungs- und Beseitigungsanlagen. Hiervon wurde dann auch die Ministerin vor Ort überzeugt. Nach einleitenden Worten und einer Präsentation des Standorts durch Hans-Jörg Fischer, Geschäftsführer von Fischer Weilheim, und Stephan Karle startete die Besuchergruppe die Tour durch den Recyclingpark. Die Ministerin wurde zum Besuch zum einen von ihren Referenten begleitet, zum anderen auch von zwei Vertreterinnen der Fridays for Future-Bewegung, die sich ebenfalls vom Umweltstandort überzeugen wollten.

Dies gelang spätestens beim Kurzvortrag von Hans-Peter Kleemann, Vorsitzender des NABU Stuttgart, mit dem der Recyclingpark Neckartal eine Partnerschaft am Standort pflegt. Diese beinhaltet neben der Beratung und Weiterentwicklung der Habitatsflächen für die Mauereidechsen auch Nistplätze für Fledermäuse. Außerdem nutzt der NABU künftig den Recyclingpark, um Kinder-, Jugend- und Erwachsenengruppen zu schulen.

Weiter ging der Rundgang durch das Areal. So führte der Weg neben dem neuen Wertstoffhof und der Papierpresse von Degenkolbe, sowie dem gewaltigen Brecher von Fischer Weilheim und deren Beprobungshalle für belastete Böden hin zum ehemaligen Gleisanschluss für Züge. Dieser soll nun möglichst zeitnah reaktiviert werden, um den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen. Hierdurch können höhere Mengen mit deutlich weniger Ausstößen in die Atmosphäre transportiert werden – ein enorm großer Hebel, um den Standort noch umweltfreundlicher zu gestalten.

Dieser Punkt war unter anderem eines der Themen, die nach der Rückkehr in die beeindruckende Travertinhalle im Austausch mit der Ministerin im Detail besprochen wurden. Neben den Standortvorteilen und dessen Potenzial, gilt es auch darüber hinaus dem Recycling einen höheren Stellenwert zu verschaffen. Im direkten Gespräch mit der Ministerin brachten Hans-Jörg Fischer und Stephan Karle die Bedeutung von Sekundärrohstoffen an, die momentan leider zu niedrig angesetzt ist. „Es ist eine absolute Fehlsteuerung, dass der Primärrohstoff aus dem Ausland günstiger ist als recyceltes Material aus dem Stadtgebiet.“ unterstrich Stephan Karle.

Nach intensivem und konstruktivem Austausch musste die Ministerin dann zum nächsten Termin aufbrechen, machte aber nochmals deutlich, wie informativ der Besuch im Recyclingpark Neckartal für sie war. Man werde im Austausch bleiben.

Wir bedanken uns nochmals für den Besuch der Ministerin sowie für das offene Gespräch und freuen uns, unsere Kunden und vielleicht auch die Ministerin ab sofort im Recyclingpark Neckartal begrüßen zu dürfen.