Mitarbeiter im Fokus:
Ersin Ekinci

Es geht zu wie in einem Ameisenhaufen, als wir Ersin Ekinci an einem Mittwochvormittag im März auf dem Wertstoffhof bei Degenkolbe Recycling besuchen. Im Minutentakt fahren die LKWs auf den Platz und wieder runter. Der Betriebsleiter bleibt gelassen, arbeitet eine Anfrage nach der anderen ab, bedient das Telefon und klärt kleine Streitereien unter den Kunden mit einem freundlichen Lächeln. Inmitten des größten Trubels ruht Ersin in sich.

Fachabi, Gelegenheitsjobs und der Wunsch zu studieren – 2006 wies der Werdegang des damals 21-Jährigen so gar nicht auf eine Karriere in der Recyclingbranche hin. Und doch: Als Ersin seinen Vater zur privaten Entsorgungsfahrt auf den Karle Recycling-Wertstoffhof am Nordbahnhof begleitete, war es um ihn geschehen. Wenige Tage später reichte er die Bewerbungsunterlagen ein, bewies seine ernsten Absichten in Anzug und Krawatte beim Vorstellungsgespräch und trat schließlich die Stelle als Auszubildender Kaufmann für Bürokommunikation an. Nach dem Abschluss wollte Ersin seine Studienpläne wieder aufgreifen, doch „der Senior empfahl mir, noch ein halbes Jahr Berufserfahrung zu sammeln.“ Ersin blieb und wurde ein paar Monate später beim Schwesterunternehmen agra-Wertstoffhof als Betriebsleiter eingesetzt: „Das war ein großer Vertrauensbeweis in mich. Aus sechs Monaten wurden sechs Jahre. Dann mussten wir den Platz abgeben und Degenkolbe Recycling wurde gegründet.“